Cashflow bedeutet so etwas wie „Geldfluss“ oder „Kassenzufluss“. Es handelt sich um eine Größe die in der Bilanzanalyse eine große Rolle spielt. Diese Zahl gibt darüber Aufschluss, ob und wie weit ein Unternehmen über liquide Mittel verfügt.
Es gibt unterschiedliche Arten, den Cash Flow zu berechnen. Je nachdem, was berechnet werden soll, können mehr oder weniger Daten in die Berechnung einbezogen werden.
Den Cashflow eines Unternehmens zu kennen ist natürlich besonders bei der Finanzierung wichtig. Aber auch für das Unternehmen selbst ist es unerlässlich, den Cashflow im Auge zu behalten.
Um den traditionellen Cashflow zu berechnen, sieht man sich erst einmal das Geschäftsergebnis aus der Gewinn- und Verlustrechnung an. Bereits erfolgte Abschreibungen werden wieder hinzugerechnet, denn es handelt sich in Wahrheit nicht um einen Geldabfluss aus dem Unternehmen. Dafür werden die Zuschreibungen jedoch heruntergerechnet.
Wurden Rückstellungen gebildet, darf dieses Geld ebenso hinzugerechnet werden, denn dieses Geld ist dem Unternehmen ja ursprünglich „zugeflossen“ und keine Ausgabe in dem Sinne. Sind Rückstellungen aufgelöst oder vermindert worden, muss auch dieses Kapital abgerechnet werden, da es ja jetzt fehlt.
Und letztlich müssen noch evtl. Verluste aus dem Verkauf von Anlagen dazugerechnet und Gewinne abgezogen werden. Auch hier gilt: Der verlorene Betrag musste ja nicht aus dem Gewinn extra gezahlt werden.
Betrachten wir ein Unternehmen mit einem Gewinn von 100.000,- Euro laut GuV. Falls dieses Unternehmen in diesem Jahr kaum Abschreibungen hatte, aber dafür viele Zuschreibungen oder es sind 100.000,- Euro Rückstellungen aufgelöst worden, wäre der Cashflow im schlechtesten Falle negativ. Denn das Unternehmen hat zwar auf dem Papier einen guten Gewinn, hat aber keine „flüssigen“ Einnahmen gehabt.
Wenn man jetzt auch die Veränderungen im Warenbestand, Forderungen und Verbindlichkeiten berücksichtigt, kann man den operativen Cashflow berechnen. Denn wenn ein Unternehmen seinen Gewinn nur verwirklichen konnte, weil es alle Vorräte aufgebraucht hat, ist die Angabe des Gewinns nicht mehr viel wert.
Man kann noch viel mehr Daten berücksichtigen, jedoch sind diese beiden die wichtigsten. Verfügt das Unternehmen also über einen positiven Cash Flow, kann es durch seine Umsätze laufende Kredite aus eigener Kraft zurückzahlen. Wird jedoch ein negativer Cash Flow ausgewiesen, ist dies nicht der Fall. Hierbei handelt es sich um einen Abfluss von finanziellen Mitteln aus dem Unternehmen, der auch als Cash-Loss oder Cash-Drain bezeichnet wird. Das Unternehmen ist daher bestrebt, einen positiven Cash Flow aufweisen zu können.
Es gibt diverse Möglichkeiten, Einfluss auf das Ergebnis der Berechnungen zu nehmen. So gibt es Auslegungsmöglichkeiten, welche Angaben zu Zinsen, Dividendenzahlungen o. ä. angenommen werden müssen. Einiges ist Auslegungssache. Daher müssen immer neben den angegebenen Ergebnissen auch die Berechnungen analysiert werden. Besonders Finanzierer sollten sich nicht nur auf die Berechnungen des Cashflow verlassen.
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