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Devisenmarkt

Abgeleitet vom lateinischen „divisia“, was so etwas Ähnliches wie „abgetrennt“ bedeutet, nutzen wir heutzutage den Begriff „Devisen“ für jegliche Fremdwährungen. Der Begriff „Devisenmarkt“ steht jedoch nur für den Handel mit ausländischem Buchgeld. Allerdings sind auch die Bezeichnungen Foreign Exchange Market oder FX Market wie auch Währungsmarkt gebräuchlich.

Wenn Sie das Geld direkt in ausländische Scheine eintauschen, handelt es sich dagegen um „Sorten“.

Der Devisenmarkt ist keine Plattform

Da im Prinzip jeder ausländisches Geld kaufen kann, gibt es keinen festen Platz dafür. Früher gab es Devisenbörsen, da jedoch gerade große Kreditinstitute verschiedener Länder untereinander gehandelt haben, wurden die Devisenbörsen aufgrund ihrer geringen Nutzung bereits Ende des 20. Jahrhunderts geschlossen.

Mit dem Devisenmarkt bezeichnet man also, ähnlich wie beim „Automarkt“ oder dem „Immobilienmarkt“ den Handel an sich und keinen festen Ort.

Es gibt jedoch Plattformen

Neben dem direkten Kontakt der Banken untereinander können selbstverständlich auch Plattformen genutzt werden. Hier handelt es sich um Online-Marktplätze auf denen Interessenten ihre Kauf- und Verkaufsangebote eingeben und den Kauf bei Übereinkunft einfach abschließen.

Auch Käufe, die in anderen Währungen bezahlt werden sind Währungsgeschäfte

Auch der Handel mit dem Ausland greift in den Devisenhandel ein. Kaufen Sie also in der Schweiz ein und zahlen in Euro, tauscht die Bank dieses Geld entweder über die EZB in Schweizer Franken, oder sie eröffnet ein Fremdwährungskonto in Euro.

Es gibt keine festen Wechselkurse

Die meisten branchenfremden Personen denken, der Wechselkurs sei eine offizielle Größe, die irgendwo festgelegt wird. Allerdings bildet sich der Kurs ausschließlich durch Angebot und Nachfrage. Die offiziellen Wechselkurse, die man im Internet findet, sind ausschließlich Mittelkurse, die festgestellt werden, damit die Kurse verglichen werden können. So findet sich auch bei unterschiedlichen Banken jeweils ein eigener Kursaushang. Es gibt einige große deutsche Banken, die täglich einen Fixkurs veröffentlichen, zu dem Devisen für Kunden getauscht werden.

Geld- und Briefkurse

Wenn Sie sich einen solchen Kursaushang bei Ihrer Bank anschauen, sehen Sie pro Währung zwei verschiedene Kurse, den Geld- und den Briefkurs. Diese Bezeichnungen werden neben dem Devisenhandel auch auf dem Wertpapiermarkt verwendet.

Der Briefkurs zeigt an, wieviel Fremdwährung ich für einen Euro bekomme, z. B. in US Dollar. Bei einem Wertpapier ist der Briefkurs der Preis, den ich für ein Papier, den „Brief“ zahlen muss….sieht man Fremdwährungen ebenso als „Brief“ kann man das als Eselsbrücke im Kopf behalten.

Der Geldkurs ist das Gegenteil davon. Dieser Preis ist zu bekommen, wenn ich meinen „Brief“ verkaufe.

Als Grundregel kann man im Kopf behalten: Wenn es zwei Kurse gibt, zählt für den Käufer immer der schlechtere. Habe ich also etwas zu bezahlen, muss man den hohen Kurs zugrunde legen, wenn ich etwas bekommen soll, muss es der niedrigere sein.

Spekulation auf dem Devisenmarkt

Der Devisenmarkt unterliegt nur sehr wenigen Auflagen und Regeln. Daher wird hier in großem Umfang gehandelt. Vor allem Spekulanten haben hier viele Möglichkeiten.

Da die Devisenkurse nirgends festgeschrieben sind, kann es vorkommen, dass sie stark schwanken. Daher ist das Devisengeschäft mit einem hohen Risiko behaftet. Vor allem, wenn man Kredite bekommt oder gewährt, die später in einer anderen Währung zurückgezahlt werden sollen, ist der Wert vorher nicht abzusehen. Einige Geschäfte kann man jedoch absichern. Hier gibt es für verschiedene Geschäfte auch verschiedene Möglichkeiten.

Hier einmal ein Beispiel: Ein Unternehmen verpflichtet sich, nach Lieferung von 20 LKW aus Amerika, eine Zahlung von 2,5 Mio. US Dollar zu tätigen. Die Lieferung wird sich jedoch noch 1 Jahr hinziehen.

Da der Unternehmer nicht absehen kann, wie sich der Dollarkurs entwickeln wird, könnte er bereits jetzt 2,5 Mio. USD kaufen. Dann ist ganz sicher, welchen Preis er dafür zu zahlen hat.

Im umgekehrten Fall könnte ein Unternehmer in Deutschland vereinbart haben, 2,5 Mio. US Dollar als Zahlung für eine Leistung zu bekommen. Nur weiß der Unternehmer jetzt noch nicht, wieviel diese 2,5 Mio. in einem Jahr noch wert sind. Er verabredet also jetzt bereits ein Devisentermingeschäft, in dem vereinbart wird, in einem Jahr die Summe von 2,5 Mio. Dollar in einem heute festgelegten Kursverhältnis zu tauschen.

Die jeweiligen Geschäftspartner, die sich auf diese Geschäfte einlassen, spekulieren darauf, dass der jeweilige Kurs günstiger ist und aus dieser Differenz ein Gewinn entsteht.

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