Bei der Dividende handelt es sich um die Gewinnausschüttung einer AG an ihre Aktionäre. Wie jeder Miteigentümer eines Unternehmens, möchte auch der Aktionär vom Gewinn seiner Investition profitieren. Nehmen wir an, Sie haben 50.000,- Euro und gründen allein eine AG. Jahr für Jahr erwirtschaften Sie mehr, bis hin zu Millionengewinnen, doch Sie bekommen privat nichts davon ab. Die Firma wächst, doch Sie bekommen immer noch Ihr Einstiegsgehalt von 1.500,- Euro. Das gefällt doch niemandem.
Daher wird in der jährlichen Hauptversammlung, an der alle Aktionäre teilnehmen dürfen, darüber abgestimmt, wieviel ausgeschüttet werden soll. Dies wird selbstverständlich nie der volle Jahresgewinn sein, denn schließlich soll es ja der Firma gut gehen. Daher werden zuvor Rückstellungen gebildet, von denen die laufenden und besondere Investitionen gebildet werden können. Die Gesamtsumme wird dann auf die Aktienanteile verteilt. Je mehr Aktien jemand besitzt, desto mehr Dividende bekommt er dann.
Wenn die Firma gut wirtschaftet und Gewinne erzielt, steigt normalerweise auch der Wert des Unternehmens. Und damit auch der Preis einer Aktie. Nach der Gewinnausschüttung sinkt der Preis um den Betrag der Ausschüttung. Jedoch bleibt ja immer noch (durch die Rückstellungen) ein Teil des Gewinns im Unternehmen. Ist also die Firma erfolgreich, steigt auch der Börsenpreis der Aktien von Jahr zu Jahr.
Auch wenn ein Unternehmen Gewinne erwirtschaftet hat, heißt das nicht zwingend, dass auch Dividenden ausgeschüttet werden. Denn wenn andere Ausgaben anfallen, besondere Bauprojekte anfallen o.ä. kann es sein, dass nach den Rückstellungen nicht mehr viel übrig ist, was ausgeschüttet werden kann. Dennoch versuchen Unternehmen, eine gute Dividende zu bieten, weil die Anleger solche Papiere attraktiver finden, als Aktien, die nur im Wert steigen. Denn solange man die Aktie nicht verkauft, hat man keinerlei finanzielle Vorteile. Der Gewinn kommt dann erst, wenn die Aktie abgestoßen wird. Und wer will denn Aktien eines gut laufenden Unternehmens verkaufen, nur weil er einmal etwas Geld braucht.
Anstelle von Geld können Unternehmen auch Sachen als Dividende ausschütten. Möglich sind hier zum Beispiel eine kostenlose Ski-Abfahrt, ein Restaurantgutschein oder eine Eintrittskarte für den Zoo. Hier kann man natürlich nicht für jede einzelne Aktie eine solche Dividende auszahlen, sondern tut dies gestaffelt, je nach Menge der Aktien im Besitz gibt es dann einen besseren Sachpreis.
Obwohl es sich bei Dividenden um Gewinne aus einem Geschäft handelt, unterliegen sie in Deutschland der Kapitalertragsteuer. Gewinne aus Aktien dürfen aber mit Verlusten aus Aktien verrechnet werden, somit kann eine geringere Steuerlast erreicht werden.
Da Aktien an der Börse gehandelt werden, kommt häufig die Frage auf, wer denn jetzt die Dividende bekommt. Vor allem, wenn um den Tag der Ausschüttung herum gehandelt wird. Die Antwort ist einfach: Derjenige, der die Aktie am Stichtag für die Ausschüttung besitzt, bekommt die Dividende, und zwar in voller Höhe. In der Regel ist dies der Tag der Hauptversammlung. Aber es gibt auch Unternehmen, die häufiger im Jahr eine Ausschüttung veranlassen, daher sollten Sie sich nicht nur an der Hauptversammlung orientieren.
Es gibt Anlagestrategien, bei denen die Wertpapiere nach den Monaten der Ausschüttung ausgesucht werden. So kann man mit der richtigen Aktienzusammenstellung erreichen, dass jeden Monat eine Auszahlung erfolgt. Besonders beliebt bei Rentnern und Pensionären, die gern monatlich etwas mehr hätten, aber nicht zwingend darauf angewiesen sind. Wie in jedem Portfolio sollte auf eine breit gestreute Zusammensetzung geachtet werden. Nur Aktien im Depot zu haben birgt ein großes Risiko. Denn wenn keine Dividenden gezahlt werden können, bricht dieses Zusatzeinkommen komplett weg.
Durch die Ausschüttung fließt Geld aus dem Unternehmen, der Aktienpreis sinkt. Um den Händlern klar zu machen, warum von einem Tag zum anderen der Preis so einen Sprung macht, wird der Aktienkurs mit dem Zusatz „Ex-Dividende“ notiert. So weiß jeder, dass der Kurs nun die aktuelle Dividendenausschüttung abbildet. Ein jetziger Kauf an der Börse wäre also auch zu spät, um einen Anspruch auf die aktuelle Dividendenzahlung zu haben.
Es kommt vor, dass besonders Unternehmen, denen es nicht gut geht, außergewöhnlich hohe Dividenden ausschütten. Die Absicht dahinter ist, die Anleger zu beschwichtigen und zu beruhigen. Es soll das Bild geschaffen werden, dass es der Firma sehr gut geht. Denn wenn Anleger ein schlechtes Gefühl haben, werden viele ihre Anteile verkaufen. So sinkt der Preis an der Börse, was weiterhin ein schlechtes Bild auf das Unternehmen wirft. Auch Kunden könnten so abspringen und zur Konkurrenz abwandern.
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