Banken führen bilanziell zwei Bücher, das „banking book (Kreditbuch) und das „trading book“ (Handelsbuch). Das Kreditbuch beinhaltet alle Restsummen der gewährten Kredite inkl. der fälligen Zinsen. Hauptsächlich dient das Kreditbuch der Kontrolle und der Bilanzeinschätzung. Daher muss es immer auf dem laufenden Stand sein. Kann ein Kunde seine Verbindlichkeiten nicht mehr zahlen, ist er also mehr als 90 Tage überfällig, so muss die Bank eine Neubewertung vornehmen oder später den Kredit sogar komplett abschreiben. Es geht also primär nicht um die Info, wie viele Kredite eine Bank vergeben hat, sondern darum, eine genaue Bewertung in laufender Rechnung zu haben.
Große Summen im Kreditbuch sind natürlich für eine Bank erst einmal gut, denn es handelt sich um Forderungen, die sie noch zu bekommen hat und damit um einen großen Vermögensposten in der Bilanz. Aber Banken und Kreditinstitute müssen für gewährte Kredite zum einen eine Teildeckung ihres Eigenkapitals nachweisen (nach Basel I, II und III), und zum anderen gibt es eine durchschnittliche Ausfallquote. In Höhe dieser müssen Rücklagen gebildet werden, was wiederum zu einer fehlenden Liquidität führt.
So hat es sich inzwischen in der Finanzbranche durchgesetzt, dass Kredite zu Wertpapieren zusammengeschnürt werden. Es wird also eine Art Anleihe emittiert, die Anleger dann kaufen können. Häufig tun dies sogar große institutionelle Anleger wie Versicherungen etc. Sehr oft werden diese Pakete dann auch verkauft, so dass die Bank keinerlei Risiko mehr hat und die Kredite vollständig aus dem Kreditbuch bekommt. Durch die Einnahmen wird wieder Platz frei für die erneute Kreditvergabe.
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