Ein Lombardkredit bedeutet, dass ein kurz- bis mittelfristiges Darlehen mit dem Gegenwert von Wertpapieren, Wechseln oder anderen Sicherheiten hinterlegt ist. Der Name kommt aus der Lombardei, wo bereits im Mittelalter Geld gegen Pfand verliehen wurde. Nach und nach kam diese Art des Darlehens über Frankreich auch nach Deutschland.
In früheren Zeiten hat die Deutsche Bundesbank einen Lombardsatz festgelegt. Zu diesem Zinssatz konnten Banken sich dort Geld leihen und dafür Sicherheiten hinterlegen, die fest definierte Eigenschaften besitzen mussten.
Inzwischen ist jedoch die Europäische Zentralbank (EZB) für die Refinanzierung und die Regelung der Geldmenge verantwortlich. Diese setzt keine Lombardsätze mehr fest sondern setzt auf die Fazilitäten und einen Leitzinssatz.
Die Nutzung von Wertpapieren als Kreditsicherheit im Interbankengeschäft läuft heute meist über den Repo-Markt (Geschäfte mit Rückkaufsvereinbarung). Hierbei werden die Wertpapiere nicht als Sicherheit hinterlegt, sondern für eine festgelegte Zeit verkauft, mit der festen Vereinbarung des Rückkaufes. So kann der Kreditgeber (der die Sicherheiten ankauft) diese auch für seine eigene Refinanzierung weiterverkaufen, denn er ist jetzt eine Zeitlang Besitzer/Eigentümer und nicht nur Treuhänder.
Für Privat- und Geschäftskunden ist ein Lombardkredit immer noch sinnvoll. Wenn zum Beispiel Wertpapiere vorhanden sind, aber für eine Neuinvestition noch nicht zur Verfügung stehen, oder sie einfach aufgrund der Marktsituation nicht verkauft werden sollen, kann der Kunde durch die Verpfändung seines Depots das nötige Kapital für eine Neuinvestition erhalten.
Aufgrund der Definition sind im Prinzip alle kurz- bis mittelfristigen Kredite, die mit einem Pfand besichert werden als Lombardkredit zu bezeichnen. So ist auch der Kredit bei einem Pfandleiher streng genommen ein Lombardkredit. Allerdings bekommen Kunden den Begriff tatsächlich fast ausschließlich im Zusammenhang mit einem mit Wertpapieren besicherten Kredit zu hören.
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