Der Nominalzins ist der Zinssatz, mit dem ein Darlehen „nominal“, d. h. „namentlich“ verzinst wird. Der Nominalzinssatz wird in Prozent vom Gesamtbetrag angegeben und gilt jeweils pro Jahr (abgekürzt mit p. a. – per anno). Die Nominalverzinsung ist allerdings wenig aussagekräftig. Das liegt daran, dass zusätzliche Kosten (bei Krediten) und zwischenjährige Zinsgutschriften (bei Anlagekonten) nicht berücksichtigt werden.
Hier ein Beispiel aus dem Kreditbereich:
Ein Darlehen von 10.000,- Euro wird mit 5% p. a. Nominalzins bepreist. Das würde erst einmal bedeuten, dass der Kreditnehmer 500,- Euro Zinsen für ein ganzes Jahr bezahlen müsste.
Handelt es sich um einen Ratenkredit, muss monatlich ein Teil der Zins- sowie der Tilgungszahlung eingehen. Wenn mit der Bank vereinbart wurde, die Rate wird jeweils zum Monatsersten abgebucht, aber die Gutschrift auf den Darlehensbetrag erfolgt erst zum Monatsletzten, stimmt die Berechnung nicht mehr zu 100%. Denn es ergibt sich eine Zinszahlung auf den ALTEN, höheren offenen Betrag, der neue Betrag gilt dann erst im nächsten Monat. Somit wird eine höhere Zinszahlung fällig. Insgesamt zahlt der Kunde also mehr als die berechnete Summe. Aus den fälligen Zahlungen und inklusive aller Gebühren kann man nun einen neuen Zinssatz berechnen, in dem alles enthalten ist. Dies ist dann der effektive Zinssatz.
Doch dieses Prozedere birgt auch Tücken. Vor allem, wenn einmalige Gebühren fällig werden.
Nehmen wir hier wieder den Kreditbetrag von 10.000,- Euro zu einem Nominalzins von 5%. Dazu kommt ein Agio (Aufschlag) von einmalig 2% der Darlehenssumme. 200,- Euro müssen also auf den Kreditbetrag aufgeschlagen und mit verzinst werden.
Auf 5 Jahre Laufzeit ergibt sich so ein effektiver Jahreszins von 5,98%.
Wenn man nun jedoch den Kredit in nur einem einzigen Jahr zurückzahlen möchte, können sich die 200,- Euro auch nur auf dieses eine Jahr verteilen. Das ergibt dann einen effektiven Jahreszins von 9,07%.
Vergleicht man diese beiden Kredite, würde man sich für den ersten entscheiden. Gesamtkosten für den Kredit wären 1.549,19 Euro. Für den zweiten Kredit fallen trotz einem wesentlich höheren Effektivzins nur 478,36 Euro an. Daher sollten Sie neben der für Sie tragbaren Rate auch die Kosten in Euro berechnen, bzw. vergleichen. Ein Zinsrechner aus dem Internet hilft Ihnen dabei. Diese Rechner erfordern nur wenige Eingaben.
Auch bei Anlagekonten kann man einen effektiven Zins berechnen. Neben Gebühren, die vom Nominalzins abgezogen werden müssten, muss auch betrachtet werden, wie die Zinsgutschriften zum Nominalzins erfolgen. Bei einer monatlichen Gutschrift verzinst sich die Gutschrift beim nächsten Monat gleich mit. Dieser Zinseszinseffekt verändert dann natürlich nicht den Nominalzins, sondern ausschließlich den effektiven.
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