Für Geld, welches Sie anlegen, bekommen Sie meist auch Zinsen gutgeschrieben. Diese sind die Entlohnung für das Verleihen Ihres Kapitals. Werden die Zinsen gesondert ausgezahlt, wie es z. B. bei manchen Festgeldverträgen der Fall ist, bekommen Sie ausschließlich die Zinsen. Werden dagegen die Zinsen, wie bei normalen Sparbüchern üblich, dem Sparbetrag aufgeschlagen, so bekommen Sie in der folgenden Zinsperiode auch diesen Betrag verzinst. Dadurch entsteht ein Zinseszinseffekt.
Bei niedrigen Zinsen und einer Zinsgutschrift von einem mal pro Jahr lohnt sich das sicher nicht. Bei höheren Zinssätzen und häufigerer Gutschrift lässt sich dagegen ein deutlicher Nutzen ablesen. Wenn Sie also z. B. Tagesgeldkonten vergleichen, sollten Sie neben dem Guthabenzinssatz auch die Häufigkeit der Zinsgutschrift vergleichen.
Der Effekt wurde tatsächlich wissenschaftlich untersucht. Je nachdem, wie häufig also Zinsgutschriften durchgeführt werden, steigt auch der Gutschriftsbetrag im Ganzen. Berechnungen ergaben, dass bei einer stetigen Verzinsung (also häufiger als jede Sekunde!), wie sie vom Aufwand her jedoch gar nicht möglich ist, eine Obergrenze besteht. Diese Grenze wird die Eulersche Zahl genannt und liegt bei 2,71828…. Das bedeutet, dass bei einem Zinssatz von X% insgesamt nur das 2,71828… fache dieses Zinssatzes pro Jahr gutgeschrieben werden müsste. Der Effekt ist also stark begrenzt.
Je länger allerdings die Laufzeit des Sparvertrages ist, desto eher macht sich der Effekt bemerkbar. Sie können die Unterschiede ganz leicht mit einem Zinsrechner aus dem Internet überprüfen.
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